Nach dem ich jahrelang von Arzt zu Arzt gereicht wurde ohne eine Befriedigende Diagnose, stolperte ich, 2009, zufällig im Internet über diese Krankheit. Plötzlich machte es klick. All meine verschiedensten Symptome passten wie die Faust aufs Auge. ( Meine Symtome habe ich weiter unten aufgelistet.)
Eine Rheumatologin überwies mich, 2010, in eine spezialisierte Klinik in Treuenbrizen, um den verdacht zu bestätigen. Die Ärztin die mich zur Aufnahme untersuchte sagte zu meinen Befunden und Symptomen: „Fibromyalgie, wie aus dem Lehrbuch.“ 2 Wochen lernte ich in der Klinik alles, nach Stand der damaligen Forschung, über die Krankheit und da es keine Behandlung gibt wie mit ihr zu leben sei. Leider außer dem üblichen: kein Stress, gesunde Ernährung, Bewegung, Achtsamkeit, Entspannung, gab (gibt) es leider nichts was gesichert wirklich hilft.
Da eine ausgeglichene Psyche die Symtome positiv beeinflussen, entschloss ich mich an dieser zu arbeiten und ging im Sommer 2011, für 9 Wochen, in die Psychiatrische Tagesklinik hier in BRB. Und war 5 Jahre in Ambulanter Psychotherapie. Nach langem zureden der Ärztinnen in der Klinik, begann ich Antidepressiva zu nehmen, Amitriptylin, das nachgewiesen bei Fibromyalgie auch Schmerzen lindert (das einzige Medikament das von der Fibromyalgiegesellschaft und der Reuhmaliga empfohlen wird). Ich bin sehr froh, dass ich mich überreden ließ, denn in etlichen Punkten geht es mir mit Tabletten besser.
Um den Stress in meinem Leben etwas zu lindern, arbeite ich seit 10.2013 nur noch 30 Stunden in der Woche, was mir gut tut.
Für mich ist das Schlimmste der Krankheit: die Unberechenbarkeit des Auftretens der Symptome, vor allen der Schmerzen, die zu jeder Zeit an jedem Ort des Körpers auftreten können, gegen die es kein Mittel gibt, da Schmerzmittel nicht helfen. Der Krankheit völlig ausgeliefert zu sein, die Kontrolle über den eigenen Körper verloren zu haben.
Seit 2 Wochen habe ich begonnen wenigstens eine Stunde am Tag, vor einer Lichttheraphielampe zu verbringen. Diese imitiert in Lichtstärke und Lichtzusammenstzung das Tageslicht an einem bedecketen Tag. Die Lichttheraphie ist eine anerkannte medizinische Methode zur Behandlung verschiednster Erkrankungen wie z.B. Deperession, Schlafstörungen, verschobener Biorhytmus. , welche ja Symptome meiner Krankheit sind. Schon lange wollte ich diese ausprobieren aber erst mit der Weiterntwicklung von LEDs sind die Lampen erschwinglich geworden.
nun meine Einschätzung:
zwar hilft sie nicht gegen das Müdigkeitsgefühl , aber ich fühle mich nicht mehr ganz so erschöpft, habe etwas mehr Antrieb, bin wesendlich besser gelaunt, bin etwas Nervenstärker, schlafe früher ein ( zwar nicht besser oder durch), wache so auch früher auf bis jetzt ca. um eine Stunde bis eine und eine halbe Stunde. Was im Frühdienst schon einen unterschied macht .
Ich werde auf jeden Fall weitermachen und beobachten was geschied bin aber schon zufrieden. mit den veränderungen.
ich bin bis heute dabei geblieben ein Mittel auf Hanfbasis als Einschlafhilfe zu nutzen , bringt zwar nichts, wenn das Gedankenkarussel in fahrt ist, aber im ausgelichenen Ausgangszustand schlafe ich früher ein, auch nicht besser oder am Stück durch , aber immerhin., jede Stunde zählt. Vielleicht hilft es auch gegen die Schmerzen die seit einiger Zeit weniger geworden sind das ist schwer einzuschätzen.
was für eine große Last ist weg. Es ist das Schlafhormon und es gibt es frei Verkäuflich als Nahrungsergänzungsmittel. ich erfuhr davon, testete es und nach dem ich an meiner persönlichen Dosierung gefeilt habe, schlafe ich zuverlässig ca. eine Stunde nach der Einnahme.
die beste Entscheidung meines Lebens. Iwagte ich diesen Schritt, mit ungewissem Ausgang, nach viel viel viel Netzrecherche, denn einen spezialisierten Arzt habe ich leider nicht. Seit her ändert sich mein ganzes Leben zu 99,9% zum positiven. Ich kann mein Glück noch nicht ganz fassen. Da das Bupropion im Gegensatz zum Amitiptylin, nicht dämpft sonder anregt, ist schlafen wieder ein Problem geworden, aber ich bin sicher mit einer neuen Dosierung des Melatonins, wird es werden. Alle Veränderungen habe ich weiter unten zusammengefasst.
Ab Oktober stellte ich die Einnahme von Melatonin ein, da es nicht mehr zu helfen schien, trotz aller Dosierungsänderungen.
Aber seit Dezember klappt es mit dem Schlaf einigermaßen zufriedenstellend, mein Körper hat sich scheinbar etwas an das Bupropion gewöhnt und seine putschende Wirkung stört den Schlaf nicht mehr so sehr.
Seit dem 31.7.2014 gelte ich aufgrund der Krankheit als Behindert mit einem GdB(Grad der Behinderung) von 40.
die Liste ist eine Momentaufnahme, inzwischen sind andere Schmerzen dazugekommen oder haben gewechselt. Es gibt immer Phasen in denen es mal schlechter mal besser geht.
Allgemein:
> Tagesmüdigkeit; verschobener Biorhythmus: 2-3 Uhr einschlafen –12-13 Uhr aufwachen, hohes Schlafbedürfnis 10 Stunden/ schon immer
> Ein und Durchschlafstörungen(besser
mit
Amitriptylin)
> Antriebslosigkeit im Wechsel mit innerer Unruhe, fast manischem schaffen , depressive Verstimmung, mangelndes Selbstwertgefühl, Ängstlichkeit, permanentes
grübeln, zwanghaftes Verhalten, es fühlt sich an als hätte ich 5 Gehirne die stätig denken, was ich nicht steuern kann die Gedanken nicht filtern oder ausblenden
> schnelle Reizbarkeit/ mangelnde Iimpulskontrolle
> Konzentrationsschwäche
> gelegentliche Wortfindungsstörungen
> hohe Infektanfälligkeit
> Schokoladensucht
> verstopfte oder laufende Nase
> Sexunlust
Schmerzen:
( in Phasen, über Jahre tendenziell schlimmer)
> Schmerzen in LWS(besser geworden, seit ich im Wasserbett schlafe) bei besonderer Belastung / seit ich 18 bin
> linker Fuß im Mittelfußbereich(brennen) blieb ca. 2,5 Jahre, schlimmer werdend (sollten mit Einlagen besser werden, ist aber nicht )
> rechte Schulter/ blieb ca. 4 Jahre
> Muskelschmerzen im linken Oberarm/blieb3Monate
> blieb 4 Monaten beide Daumen Gelenkschmerz
> beide Achillessehnen (Druckempfindlich, Schmerz
beim Fußabrollen,bei gedem Schritt, Treppen runter) blieb 3Jahre
> gelegentlich Überempfindlichkeit der ganzen Hautoberfläche, so dass Kleidung auf der Haut Schmerzt, duschen unmöglich ist/seit 3Jahren
(permanent oder fast permanent )
> Gelenke: beide Knie, (Treppe u. Leiter) rauf geht so, runter Schlimmer) /seit ca.11 Jahre
> Morgensteifigkeit , Gefühl geschwollener Hände
> nach Anstrengung Dauer -Muskelschmerz (kribbel-stechend)/ seit ca. 11 Jahren
> starke Regelschmerzen +1 Wochen vorher leichte Schmerzen +Stimmungsschwankungen+ Kopfweh (Migräneartig)ein Tag im Monat /seit einsetzen
> Muskelzucken u. Stechen wechseln am ganzen Körper/seit 10 Jahren
> geschwollene Füße besonders um den Knöchel und die Ferse, manchmal auch der Spann /seit 2015
> derzeit /seit ca. 5 Monaten; unter der Ferse des linken Fußes, beim Laufen, wenn der Fuß auf dem Boden steht, auch im sitzen, besonders häftig die ersten Minuten bei Belastung nach Ruhephase( Schlafen, sitzen)
Verdauung: (seit Einnahme Amitriptylin besser)
> Bauchweh, Blähungen, Durchfall, Magenbeschwerden
> Verklemmte Pupse und Rülpse /seit Kindheit
> Reizblase
Missempfindungen:
> Gelegentlich Restlesslegs und Rastlose Arme / seit 3 Jahren / was am schlafen hindert/ Tensgerät hilft
> Teratom-Narbe kribbelt bis Schmerzgelegentlich/ schon immer
> Kälteempfinden 20 °c sitzend , Gänsehaut, Eisfüße, kalte Hände
(seit Einnahme Amitriptylin ist das klälte Empfinden normal, ich schwitze nun dafür sehr schnell)
> schnell blaue Flecke, Oft Bildung von Beulen die Monate noch Druckschmerzempfindlich sind
> schnelles einschlafen von Körperteilen, Sitzen u. Hocken( Beine), Liegen (Kopf), Bügeln u. Laufen (Oberschenkel),Tischtennis u. Trampolin ( Fußsohlen), sitzen im Sessel (Arme)
> Verlagerungsschwindel
> Druckempfindlichkeit der Körperoberfläche (Massage, pieken, etwas tragen( auf Schulter, Arme, Hände) festes anfassen schmerzt)
> Ohrgeräusche
Nebenwirkungen Amitriptylin
> gelegentliches Unvermögen die Augen scharf zu stellen
> oft Gefühl eines trockenen Mundes (Kaugummi hilft)
>Verlust der Libido
> Orgasmusstörung (Unfähigkeit)
Mir geht es so gut wie sehr sehr lange nicht über 15 Jahre, wenn überhaupt schon mal:
Gefühl leichter Bekifftheit/ auch alleine viel grinsen, lachen, die Welt ist schön
wieder mehr Licht, Geruch, Lärm Empfindlichkeit/ nervt schneller
Ohrgeräusche wieder lauter
wieder mehr Gehirne die selbständig denken / aber positiver
Konzentration fällt schwer
öfter sehr kurze Gleichgewichtsstörungen
mir fallen vermehrt Dinge herunter
weiterhin trockener Mund
leichtes Unwohlsein permanent/ Druck auf Oberbauch/ stärker beim und nach Essen
kein Appetit, zum ersten mal im Leben keine Lust auf Schokolade und Süßigkeiten/ Esse nur noch die Hälfte eh nur 1x am Tag/ in 4Wochen 6 kg abgenommen
Verdauung hat ein Eigenleben/ oft; 2-3x täglich/fast immer Durchfall/ öfter als sonst
Antriebslosigkeit weg - schaue fast gar kein Fernsehen, bin immer am tun – mich stört verstärkt Unordnung-Aufräumdrang
weniger Schlaf nötig, sonst 8-10 Stunden /schlafen gegen 2 Uhr, nach Lottifüttern 6.30Uhr nicht mehr einschlafen oder nur sehr schwer nach 2 Stunden/ aber Tagesmüdigkeit geht
Libido bei 150%
der Orgasmus ist nun etwas völlig anderes als früher, es gibt kein Gefühl der Befriedigung mehr, die Erregung bleibt/steigt auf eine hohen intensität die fast schon unangenehm ist, dafür zuckt mein ganzer Körper ab einem gewissen Punkt ziemlich lange und die Erregung geht langsam zurück
weniger Ängste und Zweifel
viel spontaner, neugieriger, selbstbewusster, entscheidungsfähiger,
ich sehe wieder Menschen an z.B. auf der Straße / auch anders positiver/ gehe auf sie zu, interessiere mich mehr
positivere Einstellung zu mir und meinem Körper
mein Geruch hat sich verändert
meine Gesichtshaut und Haare sind fettiger geworden
das Euphorische ist einer sehr sehr oft vorhandenen GUTEN LAUNE , einer guten Grundstimmung gewichen, ich hatte aber auch schon wieder einige miese bis sehr miese Tage, ohne Antrieb in depressiver Stimmung
mein Schlafbedürfnis hat sich so auf 6 Stunden eingepegelt, damit komme ich ganz gut zurecht, oft erreiche ich diese Schlaflänge sogar
ich esse wieder etwas mehr, aber welch ein Glück, immer noch ist die Schokoladensucht weg, 14 kg habe ich abgenommen
die Durchfälle kommen nun in Phasen (ein bis zwei mal im Monat) bleiben dann einige Tage
die Libido hat sich auf ein für mich Normalmaß abgesenkt (so wie ich es von früher kenne)
der Orgasmus ist so geblieben
mir ist wieder sehr sehr sehr schnell kalt
und etwas was sehr schade ist: seit Einnahme vom Amitritylin, wusste ich nach dem Aufwachen ( egal wann und wie ich wach wurde) immer, wirklich immer was ich geträumt habe, dies ist verschwunden
+ nicht zu bändigender Schokoladenhunger beschrärnkt sich nun auf zyklusbingten Hormonschwankungen
+ Durchfälle nur noch bedingt durch zuviel Fett im essen , da ich keine Gallenblase mehr habe wird zu viel Fett nicht mehr verstoffwechselt
+ Wadenkrämpfe habe ich nicht mehr oder nur noch sehr sehr seltn
+ Dauerschmerzen (über Jahre) wie früher habe ich nicht mehr , momentan seit ca. einem Monat ein sporadisch wiederkehrender Schmerz im rechten Brustmuskel
+ Hungergefühl gibt es nur selten / ich esse weiterhin nur einmal am Tag/ oft nur aus Vernuft, wenn der Hunger und Appetit fehlt
+ geblieben ist auch die Gelegendliche unfähigkeit die Augen scharf zu stellen
Die Fibromyalgie ist eine nichtentzündliche Schmerzerkrankung, gekennzeichnet durch diffusen chronischen Schmerz und weitere körperliche Symptome wie Schlafstörungen, Erschöpfungszustände und Gliedersteife, jedoch ohne eine fassbare zugrundeliegende Erkrankung. Eine wichtige Differentialdiagnose ist jedoch die Rheumatoide Arthritis.
Das Wort Fibromyalgie leitet sich in seinen drei Bestandteilen ab aus „Fibro-“ vom lateinischen fibra = Faser, griechisch „My-“ bzw. „Myo-“ von myos = Muskel und „algie“, ebenfalls aus dem Griechischen von algos = Schmerz.
Hauptsymptome sind chronische Schmerzen in verschiedenen Körperregionen, andauernde Müdigkeit (allgemeine Schwäche, Konzentrationsstörungen) bis hin zur Erschöpfung (Fatigue-Syndrom) sowie Schlafstörungen. Von den Schmerzen besonders betroffen sind Rücken, Nacken, Brustkorb als auch die Gelenke in den Armen und Beinen. Die Symptome sollten über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten auftreten.
Zu den häufig vorzufindenden Begleitsymptomen gehören Schwellungsgefühle in den Händen, Füßen oder dem Gesicht, Morgensteifigkeit, Reizdarm, Reizmagen, Kopfschmerzen, Trockenheit bzw. Überempfindlichkeit der Schleimhäute sowie vermehrte Ängstlichkeit und Depressivität.
Während für gewisse Fibromyalgie-Patienten vor allem die Schmerzen im Vordergrund stehen, klagen andere Patienten hauptsächlich über Müdigkeit, Verspannungen, Konzentrationsstörungen und unnatürlich lange Erholungsphasen nach körperlichen, geistigen oder emotionalen Belastungen. Wissenschaftlich nachgewiesen wurden eine erhöhte Geräusch-, Licht- und Kälteempfindlichkeit.
Bei jedem Patient können unter Umständen ferner diverse vegetative Beschwerden auftreten, beispielsweise Herzrhythmusstörungen, empfindliche Haut (überschießende Reaktionen bei Berührung von näheren Menschen), vermehrte Venenzeichen, Haarausfall, Atembeschwerden, diffuse Schmerzen im Brustbereich in Verbindung mit Atemnot, Infektanfälligkeit, leicht erhöhte Temperatur, Taubheitsgefühle, nervöse Extremitäten (restless legs), Krämpfe in der Beinmuskulatur, Händezittern, Reizblase, Reizdarm, Periodenschmerzen, Nachlassen des sexuellen Interesses, Impotenz, Heiserkeit, Schluckbeschwerden, Kloßgefühl im Hals, Zahnschmerzen, Schmerzen in der Kaumuskulatur, Störungen des Gehörsinns, Blindheit, Tinnitus (Ohrgeräusche), Neigung zur vermehrten Schweißbildung, Wassereinlagerungen, Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen, Wortfindungsstörungen, Schmerzen im Wirbelsäulenbereich, wechselnde Schmerzbereiche z. B.: an einem Tag rechte Hand und linker Fuß, am folgenden Tag linker Arm und rechtes Bein. Depressionen und Erschöpfungszustände sowie Müdigkeit, Mattigkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen am ganzen Körper können ebenfalls mit der Erkrankung einhergehen.
Organ- und Gewebeschäden sind bisher nicht nachweisbar, obwohl massive Störungen in der Funktion der inneren Organe auftreten können, insbesondere zu Beginn der Erkrankung. Die Fibromyalgie kann plötzlich ausbrechen, nach einer grippeähnlichen Erkrankung, oder schleichend einsetzen.
Der Erkrankungsbeginn ist häufig schleichend und unauffällig. Am Anfang stehen meistens unspezifische Beschwerden wie beispielsweise Abgeschlagenheit, Schlafstörungen oder Magen-Darm-Beschwerden. Später kommen Schmerzen im Bereich der Lenden- oder – etwas seltener – der Halswirbelsäule hinzu. Erst danach entwickeln sich die typischen Schmerzen in Armen und Beinen sowie weitere begleitende Symptome und Beschwerden. In der Regel verschlimmert sich die Krankheit nicht kontinuierlich. Heftige Schmerzattacken werden von schmerzfreien Intervallen abgelöst. Kälte, Nässe oder äußere Belastungen können zur Verschlimmerung führen. Bis sich das Vollbild der Erkrankung herausgebildet hat, dauert es durchschnittlich sieben bis acht Jahre. Die einzelnen Schübe und akuten Phasen folgen keinem bestimmten Muster und sind deshalb nur schwer vorherzusehen, jedoch treten sie besonders häufig nach akuten Infektionskrankheiten auf (Grippe, Lungenentzündung, Lyme-Borreliose o.ä.). Stress ist jedoch ebenfalls ein ernstzunehmender Faktor. Viele Betroffene klagen über vermehrte Symptome (körperlich sowie psychisch) nachdem sie Stress hatten. Hierbei ist es egal, ob es „positiver Stress“ oder „negativer Stress“ ist. Aus diesem Grund ist auch Stabilität für Betroffene äußerst wichtig.
Zu einer krankheitsbedingten Zerstörung der Knochen – wie etwa bei einer rheumatoiden Arthritis – kommt es durch die Fibromyalgie selbst in der Regel nicht, jedoch kann die teilweise massive Bewegungseinschränkung zu Kapselschrumpfungen und anderen irreparablen Folgen im Gelenkapparat führen; dies ist allerdings selten.
Die Diagnose einer Fibromyalgie gestaltet sich recht schwierig, da sowohl Röntgenbilder als auch Laborwerte keinen eindeutigen Aufschluss geben. Eine Diagnose kann somit letztendlich nicht immer sicher gestellt werden. Meist werden „tender points“ (engl. etwa: empfindliche Stellen) zur Hilfe genommen (ACR [American College of Rheumatology]-Klassifikationskriterien 1990). Besteht bei 11 oder mehr von 18 „tender points“ eine erhöhte Druckschmerzhaftigkeit, so liegt der Verdacht auf Fibromyalgie nahe. Diese Diagnosepunkte liegen zumeist gelenknah an den Sehnen-Muskel-Ansätzen.
Oft wird die Diagnose erst nach 8–10 Jahren gestellt, so dass es bereits zu einem Vollbild der Erkrankung gekommen ist, bevor der Patient angemessen therapiert wird. Da für die meisten Patienten bis zur endlichen Diagnose eine relativ lange Zeit vergeht, haben fast alle Betroffene eine regelrechte Ärzte-Odyssee hinter sich. Aufgrund dessen, dass einige Betroffene in dieser Zeit als Hypochonder abgestempelt werden, verschlimmern sich nicht selten Selbstzweifel und Symptome.
Diagnosekriterien:
Fibromyalgie-Patienten haben aufgrund der problematischen Diagnose oft Schwierigkeiten als arbeitsunfähig anerkannt zu werden, was nicht selten zu großen sozialen bzw. finanziellen Schwierigkeiten führt. Die Krankheit ist nicht tödlich, kann jedoch eine massive Beeinträchtigung der Lebensqualität bewirken.
Sowohl die Ursache (Ätiologie) der Fibromyalgie als auch die Mechanismen der Krankheitsentstehung (Pathogenese) sind ungeklärt. Es besteht eine Vielfalt von Befunden, die genetische, hormonelle, neurophysiologische, psychische und weitere Faktoren betreffen. In der Zusammenschau der Befunde wird derzeit vorwiegend eine Störung schmerzverarbeitender Systeme im zentralen Nervensystem mit der Folge einer erniedrigten Schmerzschwelle diskutiert.
Hinsichtlich hormoneller und neurophysiologischer Faktoren wird beispielsweise ein Mangel des Neurotransmitters Serotonin, das in der Schmerzverarbeitung und der Regulation des Schlafes eine wichtige Rolle spielt, diskutiert. So wurden bei Patienten mit einer Fibromyalgie unter anderem im Liquor cerebrospinalis erniedrigte Spiegel an Serotonin-Stoffwechselprodukten festgestellt. Neben Serotonin wird auch die Rolle anderer Hormone und Neurotransmitter wie beispielsweise Substanz P oder das Wachstumshormon Somatotropin in der Entstehung der Fibromyalgie untersucht.
Bei Patienten mit Fibromyalgie liegen überdurchschnittlich häufig psychische Störungen wie Depressivität und Ängstlichkeit vor. Es ist ungeklärt und Gegenstand der wissenschaftlichen Diskussion, inwieweit diese psychischen Störungen selber Folge der chronischen Schmerzen sind oder aber die Symptome der Fibromyalgie eine zugrundeliegende psychische Störung reflektieren. In Untersuchungen konnte bei Fibromyalgie-Patienten ein häufigeres Vorkommen von körperlicher Misshandlung und sexuellem Missbrauch in der Vorgeschichte festgestellt werden.
Betroffen sind - je nach Quelle - zwischen 0,6 und 4 Prozent der Bevölkerung, davon sind 85 bis 90 Prozent Frauen. Die Erkrankung beginnt im Allgemeinen gegen Ende 20 und ist mit etwa Mitte 30 voll entwickelt, und hat bei Frauen einen Häufigkeitshöhepunkt im und nach dem Klimakterium. Selten sind auch Kinder und Jugendliche von ihr betroffen; bei alten Menschen könnte sie fälschlicherweise unter „Altersbeschwerden“ subsumiert werden.
Der Krankheitsverlauf zieht sich meistens über Jahrzehnte hin. Die Heftigkeit der Symptome und der daraus folgenden gesundheitlichen Einschränkungen ist individuell verschieden, in schweren Fällen aber lebensbestimmend bzw. stark einschränkend bis hin zur dauernden Bettlägerigkeit.
Typisch sind „Patientenkarrieren“, d. h. die Betroffenen haben bis zur Diagnosestellung eine Vielzahl von Ärzten besucht und viele verschiedene, teilweise überflüssige diagnostische und/oder therapeutische Maßnahmen hinter sich. Aufgrund dieser unklaren Lage haben Betroffene, insbesondere in Ländern mit ausgebautem Sozialsystem, Schwierigkeiten ihren Rechtsanspruch im Sozialrecht tatsächlich durchzusetzen. In der Schweiz behandelt das Bundesgericht die Fibromyalgie wie andere somatoforme Schmerzstörungen (s. I 455/06 v. 22. Januar 2007). Es wird eine Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) von bis zu vier Prozent der Gesamtbevölkerung angenommen.
Die Fibromyalgie ist durch medizinische Maßnahmen nur begrenzt beeinflussbar. Grundsätzlich besteht die Gefahr des Medikamentenmissbrauchs, der Sucht sowie unabsehbarer Folgeschäden durch Dauermedikation mit diversen Schmerzmitteln. Seit 2008 erfolgt die Therapie mit dem Wirkstoff Pregabalin, enthalten in dem Medikament Lyrica des Arzneimittelherstellers Pfizer. Studien haben eine Verbesserung der Symptome bei rund der Hälfte der Patienten gezeigt, jedoch begleitet von Nebenwirkungen wie Benommenheit und Schwindel.
Ein Behandlungskonzept ist heute die multimodale Therapie entsprechend den Erkenntnissen der modernen Schmerzforschung. Ziel der Maßnahmen ist hierbei die Erhaltung oder Verbesserung der Funktionsfähigkeit im Alltag und damit der Lebensqualität sowie die Minderung und/oder Linderung der Beschwerden. Da es sich um ein lebenslang bestehendes Beschwerdebild handeln kann, werden insbesondere Behandlungsmaßnahmen empfohlen, die vom Betroffenen eigenständig durchgeführt werden können (Selbstmanagement), die keine oder nur geringe Nebenwirkungen haben und deren langfristige Wirksamkeit gesichert sein sollte.
Zusätzlich zur wissenschaftlichen Leitlinie zur Diagnostik und Therapie des Fibromyalgiesyndroms (AWMF-Register Nr. 0041/004) wird vom Bundesverband der Deutschen Fibromyalgievereinigung (DFV) e. V. ein auf diesen Leitlinien basierender Patientenleitfaden herausgegeben.
Danach werden folgende mögliche Behandlungen und Maßnahmen, die nicht zuletzt aufgrund des inhomogenen Krankheitsbildes auf den jeweils Betroffenen individuell abgestimmt werden müssen, empfohlen (Stand 3/2008):
Da es sich bei der Diagnose Fibromyalgie um eine beschreibende Ausschlussdiagnose handelt, müssen zuvor unbedingt andere definierte Erkrankungen ausgeschlossen werden. Wichtig ist hierbei auch eine sorgfältige psychiatrische Abklärung, da bspw. eine Depression oft übersehen wird.
Serotonin, auch 5-Hydroxytryptamin (5-HT) oder Enteramin, ist ein Gewebshormon und Neurotransmitter. Es kommt unter anderem im Zentralnervensystem, Darmnervensystem, Herz-Kreislauf-System und im Blut vor. Der Name dieses biogenen Amins leitet sich von seiner Wirkung auf den Blutdruck ab: Serotonin ist eine Komponente des Serums, die den Tonus (Spannung) der Blutgefäße reguliert. Es wirkt außerdem auf die Magen-Darm-Tätigkeit und die Signalübertragung im Zentralnervensystem.
Beim Menschen und bei Tieren wird Serotonin aus der Aminosäure L-Tryptophan in einer Zwei-Schritt-Reaktion unter Beteiligung der Enzyme Tryptophanhydroxylase und Aromatische-L-Aminosäure-Decarboxylase aufgebaut. Im ersten Schritt entsteht als Zwischenprodukt die nicht-proteinogene Aminosäure 5-Hydroxytryptophan. Im zweiten Schritt erfolgt eine Decarboxylierung zum Endprodukt Serotonin. Der wichtigste Produktionsort sind die enterochromaffinen Zellen der Darmschleimhaut. Von hier aus wird das produzierte Serotonin über die Blutplättchen transportiert. Eine Passage der Blut-Hirn-Schranke ist jedoch nicht möglich, sodass Serotonin auch im Zentralnervensystem produziert werden muss. Den Stellenwert der neuronalen Serotoninproduktion zeigt die Anwesenheit einer zweiten paralogen Tryptophanhydroxylase im Gehirn, die bereits vor der Entwicklung der Wirbeltiere durch Genverdopplung aus der ersten Isoform hervorging.[43]
Das Serotoninsystem des Zentralnervensystems. Serotoninerge Neurone strahlen aus den Raphekernen in alle Gehirnregionen aus.
Serotonin, das sich im Zentralnervensystem in den Somata (Zellkörper) serotoninerger Nervenbahnen in Raphe-Kernen befindet, deren Axone in alle Teile des Gehirns ausstrahlen, beeinflusst unmittelbar oder mittelbar fast alle Gehirnfunktionen. Zu den wichtigsten Funktionen des Serotonins im Gehirn, das die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden kann und daher vor Ort gebildet werden muss, zählen die Steuerung oder Beeinflussung der Wahrnehmung, des Schlafs, der Temperaturregulation, der Sensorik, der Schmerzempfindung und -verarbeitung, des Appetits, des Sexualverhaltens und der Hormonsekretion. Serotonin fungiert dabei einerseits als Neurotransmitter im synaptischen Spalt und wird andererseits diffus über freie Nervenendigungen ausgeschüttet.
Zu den bekanntesten Wirkungen des Serotonins auf das Zentralnervensystem zählen seine Auswirkungen auf die Stimmungslage. Ein erhöhter Serotoninspiegel im Gehirn, beispielsweise bedingt durch eine Überdosierung Selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, führt zu Unruhe und Halluzination. Depressive Verstimmungen lassen sich neurochemisch häufig auf einen Mangel an Serotonin oder seiner Vorstufe, der
Aminosäure Tryptophan, zurückführen. Auch Angst und impulsive Aggressionen können auf einen Serotoninmangel zurückgeführt werden.
Serotonin führt über eine Stimulation bestimmter Regionen der Großhirnrinde, die für die emotionale Regulation verantwortlich sind, im Wesentlichen zu einer Hemmung der Impulsivität und des aggressiven Verhaltens. Hieran sind insbesondere Serotoninrezeptoren vom Typ 5-HT1A und 5-HT1B beteiligt. Für die euphorisierende und halluzinogene Wirkung von Serotoninagonisten wie beispielsweise LSD ist eine Aktivierung von 5-HT2A-Rezeptoren verantwortlich.
Serotonin wird auf Grund seiner Wirkungen auf die Stimmungslage im Volksmund oft als „Glückshormon“ bezeichnet. Ein Konsum serotoninreicher Genussmittel, wie beispielsweise Schokolade oder Bananen, führt jedoch nicht wegen des enthaltenen Serotonins zu einer stimmungsaufhellenden Wirkung, da Serotonin nicht die Blut-Hirn-Schranke überwinden kann. Vielmehr bewirken die aufgenommenen Kohlenhydrate eine vermehrte Produktion und Ausschüttung von Neurotransmittern im Gehirn, die zu dieser Wirkung führen.
Eine mögliche Rolle des Serotonins bei der Regulierung der Schlaf-Wach-Rhythmik ist seit den 1950er Jahren bekannt. Die Befunde zur Modulation der Schlaf-Wach-Rhythmik durch Serotonin waren lange Zeit teils widersprüchlich. Nach heutigem Kenntnisstand bewirkt Serotonin im Wesentlichen die Beförderung des Wachzustands. Dabei sind die serotoninhaltigen Neurone der Raphe-Kerne, welche mit dem suprachiasmatischen Kern (SCN) des Hypothalamus, dem Sitz der Hauptuhr der Säugetiere, verbunden sind, während des Wachzustands aktiv. Im Tiefschlaf hingegen reduzieren sie ihre Tätigkeit, und während des REM-Schlafs stellen sie diese praktisch ein. Zugleich steuert der suprachiasmatische Kern unter anderem die Produktion und Freisetzung des an der zeitlichen Steuerung des Schlafs beteiligten Hormons Melatonin aus der Zirbeldrüse.
Serotonin ist ein Neurotransmitter, dessen Ausschüttung im Gehirn indirekt mit der Nahrung in Verbindung steht. Ein Faktor ist die Konzentration an freiem Tryptophan im Blutplasma. Kohlenhydratreiche Kost führt über eine Ausschüttung von Insulin zu einer Steigerung der Tryptophanaufnahme ins Gehirn, welche mit einer gesteigerten Serotoninsynthese assoziiert wird.
Serotonin wird insbesondere mit einer appetithemmenden Wirkung in Verbindung gebracht. Bei übergewichtigen Menschen sind der Tryptophanspiegel im Blutplasma und der Serotoninspiegel im Gehirn verringert. Arzneistoffe, welche, wie die selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, die Serotoninkonzentration im Gehirn erhöhen, führen zu einer Appetitlosigkeit als Nebenwirkung. Eine selektive Aktivierung von Serotoninrezeptoren des Subtyps 5-HT1A, die vorrangig als Autorezeptoren die Serotoninfreisetzung kontrollieren, führt über eine Hemmung der Serotoninausschüttung aus den Nervenenden zu einer Appetitsteigerung. Die eigentliche appetitsenkende Wirkung des Serotonins ist insbesondere auf die Serotoninrezeptoren 5-HT1B oder 5-HT2C zurückzuführen.
Serotonin, das beispielsweise aus verletzten Nervenzellen freigesetzt wird, ist ein direkter Aktivator eines Schmerzreizes. Von größerer Bedeutung ist die Wirkung von Serotonin, über absteigende serotoninerge Neurone in das Hinterhorn des Rückenmarks Schmerzreize zu verstärken oder abzuschwächen.
Serotonin, das unter anderem zum Zeitpunkt der Ejakulation in den Hypothalamus ausgeschüttet wird, zeigt primär eine hemmende Wirkung auf das Sexualverhalten und die Sexualfunktionen. Serotonin fungiert dabei als Gegenspieler des Dopamins. Arzneistoffe, welche wie die selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer die Serotoninkonzentration im Gehirn erhöhen, können neben einer Reduktion des Sexualbedürfnisses beim Mann insbesondere zu einer eingeschränkten Fähigkeit zur Erektion oder zu einer Hemmung der Ejakulation führen. Eine gestörte Serotoninproduktion führt im Experiment mit Mäusen zu bisexuellem Sexualverhalten, das sich durch Serotoningaben in heterosexuelles zurückführen lässt.
Serotonin ist im Zentralnervensystem an der Regulation der Körpertemperatur beteiligt. Je nach involviertem Gehirnareal und je nach beteiligten Rezeptoren führt Serotonin zu einem Anstieg (Hyperthermie) oder einer Absenkung der Körpertemperatur (Hypothermie). Die hypotherme Wirkung des Serotonins wird insbesondere mit einer Aktivierung von Serotoninrezeptoren des Subtyps 5-HT7 in Verbindung gebracht.
1969 stellten zeitgleich Alec Coppen, Izyaslav Lapin und Gregory Oxenkrug die Hypothese auf, dass ein Mangel an Serotonin ursächlich für die Entstehung von Depressionen sei. Sie basiert auf früheren Beobachtungen, dass die Konzentration des Serotonin-Abbauprodukts 5-Hydroxyindolylessigsäure in der Gehirnflüssigkeit bei depressiven Patienten reduziert sei. Eine klare Korrelation zwischen 5-Hydroxyindolylessigsäure-Konzentration und dem Schweregrad einer Depression besteht dennoch nicht, da die Konzentration des Metaboliten nur ein indirektes Maß für die Serotonin-Konzentration ist. Beobachtungen nach einem pharmakologisch induzierten Serotoninmangel oder der Anwendung von Serotoninwiederaufnahmehemmern stützen die Serotonin-Hypothese der Depression. Nach der Beobachtung, dass bei depressiven Patienten die Aufnahmefähigkeit von Serotonin in Blutplättchen und in das Gehirn reduziert ist, wurde der Serotonintransporter und ein genetischer Polymorphismus der Promotorregion seines Gens (5-HTTLPR) als ein Vulnerabilitätsfaktor für das Auftreten einer Depression vermutet. Da die Ergebnisse wissenschaftlicher Untersuchungen über die Beteiligung von Serotonin zum Teil widersprüchlich sind, ist die Serotonin-Hypothese der Depression nicht unumstritten.
In der Behandlung von Depressionen besitzen Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), wie beispielsweise Fluoxetin, Fluvoxamin, Paroxetin, Sertralin und Citalopram, einen hohen Stellenwert. Sie sind Hemmstoffe des Serotonintransporters und führen zu einer
erhöhten Konzentration und einem verlängerten Verbleib von Serotonin im synaptischen Spalt. Auch die Wirkung der älteren trizyklischen Antidepressiva beruht, zumindest zum Teil, auf einer Hemmung des Serotonintransporters. Die ebenfalls als Antidepressiva genutzten MAO-Hemmer, wie Tranylcypromin und Moclobemid, verdanken ihre Wirksamkeit einer Hemmung des Serotonin-abbauenden Enzyms Monoaminooxidase.